Meistertitel – Sinnbild für Tradition und Zukunft



Die Jungmeister/innen

Einen starken Auftritt hatten am 9. Dezember 2022 die Innung der Metallhandwerke und die Innung für Elektro-, Sanitär- und Heizungstechnik Hersfeld-Rotenburg im Hotel am Kurpark in Bad Hersfeld. Die Obermeister der beiden Innungen Kurt Modenbach und Uwe Willich hatten zur Ehrung der Meisterjubilare und Jungmeister aus 2020 und 2021 eingeladen. Lange hatten die zahlreich erschienenen Jubilare und Jungmeister auf die feierliche Übergabe ihrer Ehrenurkunden warten müssen, denn die Pandemie hat eine Feier in diesem großem Rahmen unmöglich gemacht. „Wir haben uns bewusst die letzten zwei Jahre gegen eine Feier entschieden, denn den Ehrengästen gebührt eine würdige Anerkennung - die kann man nicht mit Abstand und Masken durchführen“, so Kreishandwerksmeister Marco Diegel.

Als Ehrengast konnte neben der Kreisbeigeordneten Barbara Eckhardt auch Heinrich Gringel, Ehrenpräsident der Handwerkskammer Kassel, begrüßt werden. In seiner Rede geht Gringel auf das immer noch existierende Ungleichgewicht zwischen akademischer und beruflicher Bildung ein. „Das Handwerk war, ist und bleibt eine wirtschaftliche Konstante. Die Zukunft der Fachkräftebedarfs liegt deshalb auch stark in den Händen des Handwerks, deshalb muss endlich ein Umdenken stattfinden. Er verlangt mehr Förderung im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Die Meisterausbildung sollte ebenso kostenfrei wie ein Hochschulstudium sein. Master und Meister bewegen sich auf Augenhöhe – das muss die Politik endlich begreifen.“

Er bedankt sich bei den Meisterjubilaren für ihr Engagement in den letzten Jahrzehnten. „Durch Ihren Einsatz haben Sie Herausforderungen in Erfolge verwandelt. Dazu war Unternehmergeist notwendig und es gab Höhen und Tiefen in Ihrem Leben als Meister*in“, betont Gringel. „Doch Sie haben etwas bewegt. Mit der Umsetzung und Weitergabe Ihres Wissens und Ihrer Erfahrungen an die nächste Generation haben auch Sie dazu beigetragen, dass das Handwerk zu dem wurde, was es heute ist - Die Wirtschaftsmacht von nebenan.“

Ausdruck für einen reichen Erfahrungsschatz und Sinnbild für Tradition und Zukunft, so bezeichnet Kreishandwerksmeister Marco Diegel den Meisterbrief in seiner Rede. Auch er fordert mehr Initiative, damit die Ausbildung im Handwerk endlich die verdiente Wertschätzung erhält. „Viele junge Menschen wissen gar nicht um ihr handwerkliches Talent, denn sie bekommen gar nicht ausreichend Chancen, es zu entdecken“, erklärt Diegel. Eine flächendeckende Wieder-Einführung des Unterrichtsfaches „Werken/Technik“, wie vom Hessischen Handwerkstag gefordert, wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.

In seinen Worten an die Jungmeister baut er die Hoffnung ein, dass sie die erhaltenden Traditionen, Werte und Fähigkeiten weitergeben. „ Sie sind näher an der Generation Z dran wie so manch „alter Hase“ von uns und Sie sind deshalb eine große Stütze, wenn es darum geht, qualifizierte Fachkräfte auszubilden“, so Diegels Worte.

Er verweist die Jungmeister auf die vielseitigen Unterstützungsmöglichkeiten seitens der Kreishandwerkerschaft mit ihren angeschlossenen Innungen.

Daneben betont Diegel noch einmal, dass die Innungen als starker Partner der Mitgliedsbetriebe fungieren, und das nicht nur für die Ausübung der überbetrieblichen Ausbildung der Auszubildenden. „Wir werden uns den Wünschen und Werte unserer Mitglieder anpassen ganz nach dem Motto „Heute besser sein als gestern - und   morgen besser sein als heute“.


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